Die Kathedrale Notre-Dame in Lausanne ist das wohl bedeutendste Bauwerk der Gotik in der Schweiz, das die Entwicklung der Baukunst weit über die Region hinaus stark beeinflusste. Für den Teil-Abschlussbericht aller zwischen 2012 und 2016 unternommenen Arbeiten an dem berühmten Bauwerk hat Ulrike Gollnick den Arbeitsabschnitt „travaux urgents“ mit den notwendig gewordenen Unterhaltsarbeiten zusammengestellt.
Neben der Analyse der Fassaden des Chorumganges und des Dachstuhls des nördlichen Querarmes, der inschriftlich 1722 datiert, erwiesen sich die Arbeiten an den beiden Chorflankentürmen als besonders bedeutsam für die Chronologie der Baugeschichte, die von Werner Stöckli (1937-2015) erstellt wurde – seit Mitte der 90er Jahre gemeinsam mit Ulrike Gollnick. Eine wahre Sensation ergab die dendrochronologische Datierung der beiden integral erhaltenen Dachstühle: Deren Holz stammt von Bäumen, die zwischen 1250 und 1252 gefällt wurden – damit haben wir es in Lausanne mit zwei der ältesten Turmdachstühle Europas zu tun.
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